Nüme wiit

das, Nüme [ˈnyːmæ] wiit [ʋiːt]: "Nicht mehr weit" oder "bald", hier auch verwendet als Masseinheit von noch zurückzulegender Strecke.

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Die alte Schmiede

Der Wind nagt am Hals und kaut in den Ohren während wir zum alten, tiefen Gebäude schreiten. Es hat, wie viele, eine rot bemalte Fassade. Es strahlt etwas merkwürdiges aus, etwas fabelhaftes und gruseliges. Und wir treten näher. Im Hintergrund kämpfen Möwen gegen die Böen und die endlose See gegen das kleine Stück Land. Bei näherer Betrachtung sehen wir Jahrzehnte Witterung wirken. Das Salz in der Luft lässt die Nägel rosten und bei manchem auch die Gedanken. Ein ehemaliger Schafstall, muss es wohl gewesen sein. Das Dach fällt Stunde für Stunde in sich zusammen. Wir treten ein und finden Holz, Pfähle, Ramsch.

Um die lausige Barracke streichend, entdecken wir einen zweiten Eingang, die Tür am Boden, ein kleiner Raum, rauh, stählern, grau. Ein Amboss gleich am Eingang. So etwas wie ein Tisch, viele Zeugen von Werk und werken. Alles in Rost getränkt und von Alter durchsetzt. Wir stellen uns einen Menschen vor, in rissigen, ledrigen Stiefeln, im windig kalten Herbst, ölig und faltig die Hände, den kaputten Pflug, am glühend heissen Ofen, schmiedend. Hart muss es gewesen sein und hart ist es immer noch. 

Wir steigen hinaus. Der Horizont bringt endlos dunkle Wolken. Zeit das Weite zu suchen und die Geister ruhen lassen.

Eine Antwort zu „Die alte Schmiede“

  1. Oh man, DIESER Wind dort 🌬️🥶😂😂😂

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